Covi-Sonderbericht final im EP verabschiedet

#LongCovid, #PostVac und #MECFS stark verankert

Covi-Sonderbericht final im EP verabschiedet

Nach eineinhalb Jahren wurde der Bericht des Sonderausschusses des Europäischen Parlaments zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie nun in der Juli-Plenartagung des EP in Straßburg final angenommen. Gerade im Hinblick auf den Themenkomplex Long Covid, PostVac und ME/CFS war es ein langer und oft auch sehr steiniger Weg, um die politischen Forderungen, Positionierungen, Klarstellungen und Erläuterungen im Bericht zu verankern.

Zum Nachlesen hier der Auszug aus dem Bericht zu den entsprechenden Textstellen rund um Long Covi, PostVac und ME/CFS: Politische Forderungen als PDF-Download.

Die zentralen Bausteine, die erfolgreich in den Bericht verhandelt wurden:

·     Schärfung des Blicks auf Long Covid und PAIS – worüber sprechen wir konkret, wen und vor allen Dingen wie viele sind betroffen?

·     Die EU braucht eine Strategie, um Long Covid endlich anzugehen. Forschung, Ausbildung, Bewusstsein bei Hausärzten schärfen etc. Wir brauchen einen ganzheitlichen Ansatz.

·     Geld ist nicht immer alles, aber ohne geht es in diesem Problemfeld auch nicht - Die öffentliche Hand soll konkrete Unterstützung leisten - mit angemessenen finanziellen Ressourcen und durch politische Maßnahmen.

·     Wir brauchen bedeutsame, engagierte und gezielte Forschung, nicht nur beobachtende Kohortenstudien. Es braucht jetzt Forschung für konkrete Diagnose und Behandlung

·     Wir müssen von der Grundlagenforschung über translationale Forschung bis hin zu klinischen Studien und Zulassungsstudien kommen. Dabei sollen Patient:innen involviert werden! Forschung muss sich an den Bedürfnissen der Patient:innen orientieren und es braucht genügend finanzielle Ressourcen, um angemessene Behandlungen zu entwickeln

·     Priorisierte Ausschreibungen für Long Covid-Forschung, inklusive Impfnebenwirkungen. Aktive Zusammenarbeit mit der forschenden Pharmaindustrie. Forschende Arzneimittelunternehmen entwickeln innovative Medikamente, wenn die öffentlicheHand sie unterstützt, hilft es zusätzlich!

·     Forschung größer und weiter denken: Mehr Forschung, um die besten Behandlungsoptionen für alle PAIS, alle „Long-Krankheiten“, zu entwickeln. „Long-Krankheiten“ können viele Ursachen haben. Es macht Sinn, die Gemeinsamkeiten zu erforschen, um Menschen helfen zu können, die nach der Infektion nicht genesen und in vielen Fällen ME/CFS entwickeln. Wir brauchen eine PAIS-Strategie.

·     Europa kann mit gutem Beispiel voranschreiten: Engagierte und gezielte Forschungsgelder aus „Horizont Europa“, dem Forschungsgeld-Topf der EU.

·     Räumt endlich mit dummen Unterstellungen auf: Long Covid, Post Vac und ME/CFS-Patient:innen wären nicht physisch krank. Der unhaltbare Vorwurf, wir haben es mit psychosomatischen Phänomenen zu tun wird endlich abgeräumt Der Bericht räumt mit diesem Narrativ auf!

·     Long Covid und Post Vac sind verwandte körperliche Phänomene, die zu ME/CFS führen können.Das sollte rausgestimmt werden, wurde aber erfolgreich verhindert

·     Vergesst die Kinder nicht: Auch Kinder und Jugendliche können erkranken. Es gilt sich einen guten Überblick zu verschaffen.

·     PEM braucht PACING!!!

·     BC007 wurde in den Bericht hineingestimmt - niemand wollte das in den Verhandlungen unterstützen. Jetzt ist es drin. Ein gutes Signal.

·     Einführung eines Impfregister mit verbesserter Pharmakovigilanz, also mit der Art und Weise wie das Impfregister betrieben wird.

·     Anerkennung von Long Covid als Berufskrankheit!

·     Unterstützungf ür Erkrankte: Long Covid (inklusive Post Vac) darf nicht zur Armutsfalle werden!

·     Denn Alltag verbessern: Telemedizin, Hausbesuche von Ärzten:innen, Hilfe für Familien und Menschen mit pflegeintensiven Angehörigen oder Einzelpersonen mit ME/CFS

·     Wenn Reha, dann bitte richtig: Es braucht zertifizierte, multidisziplinäre Kliniken und Reha-Einrichtungen, die auf auch auf PEM eingestellt sind.

·     Pandemie zu Ende? Leider nein, auch die Langzeitkonsequenzen berücksichtigen und diejenigen mitdenken, die auch dann noch betroffen sind, wenn die Pandemie „gefühlt vorbei ist“

·     Europa aktiv nutzen: Länderübergreifende Vernetzung und Offenlegung sowie Zusammenführung von Daten

·     Lebenslanges Lernen: Ärzte und medizinische Berufe brauchen eine Zusatzausbildung, um angemessen mit der Krankheit umgehen zu können.

·     Impfnebenwirkungen müssen offengelegt und kommuniziert werden. Es ist extrem wichtig, in Zukunft alles dafür zu tun, um diese zu vermeiden! Der beste Weg, um Impfmythen vorzubeugen, ist Transparenz sowie ein ehrlicher und kritischer Umgang mit dem Thema. Und wenn es doch zu Komplikationen kommt, dann dürfen diese Menschen nicht im Regen stehen gelassen werden

Wichtig und entscheidend ist jetzt, dass aus diesem politischen Bericht auch konkreter Alltag wird und die Forderungen umgesetzt werden. Der Bericht in der Schublade der Kommission oder in den europäischen Hauptstädten nutzt niemandem. Das es die Versuche gegeben hat, den Bericht abzulehnen oder das Abgeordnete tatsächlich nicht zugestimmt haben, mit dem Hinweis, dass einzelne politische Aspekte höher bewertet wurden als der Gesamtbericht, ist eine Farce. Das habe ich kurz vor der Abstimmung im Plenum noch einmal deutlich zum Ausdruck gebracht:

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